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Ziel: Behindertengerechte Stadt

Fand die ers­te Bür­ger­werk­statt zum The­ma »Bar­rie­re­f­rei­es Al­zenau« im April letz­ten Jah­res noch in ei­ner grö­ße­ren Run­de statt, so ging es am Mitt­woch im Ma­xi­mi­li­an-Kol­be-Haus über­sicht­li­cher zu. Rund 20 Bür­ger er­ör­t­er­ten und dis­ku­tier­ten An­re­gun­gen und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge. Der Abend, zu dem die Stadt ein­ge­la­den hat­te, wur­de wie­der vom Ve­r­ein »un­Be­hin­dert mit­ein­an­der le­ben« mi­t­or­ga­ni­siert. 

Auf Stellwänden waren sowohl das Protokoll der ersten Bürgerwerkstatt aus dem April 2015 zu finden als auch die damals gesammelten Vorschläge und Ideen, um behinderten Menschen das Leben in Alzenau zu erleichtern.

Beispiel Johannesberg
Zwei Fotos aus Johannesberg zeigten, wie eventuell auch das Alzenauer Kopfsteinpflaster rund um das Rathaus und die Kirche behindertengerechter werden könnte. Durch das Abschleifen des Pflasters auf einer Versuchsfläche von zwei Quadratmetern wollen die Johannesberger nun testen, ob dies eine Alternative zu den ebenfalls im Gespräch befindlichen Komfort-Streifen sein könnte. Bürgermeister Alexander Legler informierte darüber, dass die Stadt mit der Schweizer Firma Kontakt aufnehmen werde, um zu prüfen, ob dieses Verfahren auch für Alzenau umzusetzen sei. »Was es letztlich kostet, sind andere Geschichten«, so der Rathauschef.

Brigitte Grebner, Vorsitzende des Vereins »unBehindert miteinander leben«, freute sich darüber, dass es seit dem letzten Treffen bereits einige Verbesserungen gegeben habe.

Neue Treppenlifte
Dank der neuen Treppenlifte könnten Menschen mit Behinderung jetzt an kulturellen Veranstaltungen im Rittersaal der Burg und im Michelbacher Schlösschen teilnehmen.
Zur Kneipp-Anlage im Generationenpark, die am Sonntag beim Familienfest von Jung und Alt benutzt wurde, konnte Bürgermeister Legler verkünden, dass hier wegen diverser Defizite der Architekt eingeschaltet werde, damit er sich erklären und nachbessern könne. Unter anderem hatte Joachim Kintscher, Mitglied des Kneipp-Vereins, darauf hingewiesen, dass Rollstuhlfahrer, die das Arm-Becken benutzen, unweigerlich nass würden. Seiner Meinung nach sollte außerdem ein Schild darauf hinweisen, dass man im großen Becken mit Rollatoren und Rollstühlen kneippen kann.
Außerdem regte Kintscher an, dass ein Stadtplan erstellt wird, auf dem die Behindertenparkplätze ausgewiesen sind. Dieser könnte auf der Homepage der Stadt informieren oder auch bei Ärzten ausliegen. Stefka Huelsz-Träger teilte mit, dass Rollstuhlfahrer im Biergarten im Generationenpark nicht an Essen und Trinken herankämen, weil hier ein Podest sei.

Bordsteine absenken
Legler versprach, sich darum zu kümmern. Er sicherte auch bei zukünftigen Maßnahmen zu, dass Bordsteinabsenkungen stets berücksichtigt werden. Die Stadt ist im Übrigen bei der Initiative »Bayern barrierefrei 2023« dabei.
Rolf Ringert fragte nach, ob der Aufzug in der Tiefgarage wieder in Ordnung sei. Silvia Pfannmüller antwortete, dass er nach wie vor außer Betrieb sei. »Der Aufzug ist zu teuer im Unterhalt und er wird dauernd missbraucht für allen möglichen Quatsch«, nannte sie den Grund. Auf der Homepage der Stadt sollen zukünftig außerdem unter dem Punkt »Barrierefreies Alzenau« gezielt zusätzliche Informationen für Menschen mit Behinderung vermittelt werden. Brigitte Grebner schlug eine Verlinkung mit ihrer Vereinsseite vor.
Der Leiter des Seniorenwohnens Alzenau, Stephan Bergmann, wies darauf hin, dass die kleine Stichstraße, durch die viele Senioren zum Einkaufen gehen, ungünstige Rundungen an den Bordsteinen besitze (»die Rollatoren schmieren hier ab«). Legler versprach auch hier baldige Maßnahmen.
Doris Huhn

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