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Wirksame Stütze für Gesundheits-und Sozialsystem

Wirksame Stütze für Gesundheits- und Sozialsystem

Eröffnung: Alzenauer Selbsthilfegruppen präsentieren sich bei Ausstellung im Rathausfoyer - Bis 16. April zu sehen

Alzenau »Selbsthilfegruppen sind unverzichtbare und wichtige Partner für Ärzte, Patienten und Beratungsstellen«, betonte Irene Scharwies, Koordinatorin der Alzenauer Selbsthilfegruppen, am Donnerstag im Foyer des Alzenauer Rathauses. Im Rahmen der Alzenauer Gesundheitstage 2011 wurde dort eine Info-Ausstellung eröffnet, die bis zum 16. April zu sehen ist.
Irene Scharwies, Koordinatorin der Alzenauer Selbsthilfegruppen, begrüßt im Rathaus-Foyer Vertreter der Einrichtungen und Gäste. Bürgermeister Walter Scharwies (Zweiter von links) eröffnete dann die Info-Ausstellung, die bis zum 16. April zu sehen ist. Foto: Otto Grünewald
Die Leistungen der Selbsthilfegruppen seien inzwischen als wichtige Ergänzung zum professionellen Gesundheitssystem von den Kostenträgern anerkannt und würden von der gesetzlichen Krankenversicherung gefördert, so Irene Scharwies.

Wege aus der Isolation

In Selbsthilfegruppen schlössen sich Menschen mit gesundheitlichen, seelischen oder sozialen Problemen zusammen, um gemeinsam mit anderen, die sich in ähnlicher Lage befänden, ihre Lebenssituation besser zu bewältigen. In der Gemeinschaft fänden sie Kontakt, Austausch, Verständnis, Information, Ausgleich und Energie, vor allem aber Wege aus der Isolation. Ärztliche Betreuung und professionelle Hilfe würden durch Selbsthilfe keineswegs überflüssig, erführen hierdurch aber wertvolle Ergänzung. Die Gruppen böten auch Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. Freiwillig, selbstbestimmt, gleichberechtigt und vom Wunsch nach gegenseitiger Unterstützung getragen, wollten sie ihre Lebensumstände verändern. Aus persönlicher Betroffenheit entstünde das Bedürfnis nach Austausch mit anderen und aus eigener Erfahrung erwüchse der Wille, anderen beizustehen oder zu helfen. Damit seien die Selbsthilfegruppen eine wirksame Stütze für das Gesundheits- und Sozialsystem. Gut informierte Patienten seien gute Partner ihrer Ärzte, so die Koordinatorin abschließend: »Wenn das Dreieck ›Arzt - Patient - Selbsthilfegruppe‹ gut zusammenarbeitet, kann das vertrauensvolle Geflecht viel bewirken«.

Vertreter der Alzenauer Selbsthilfegruppen (Allergie- und Neurodermitis; Anonyme Alkoholiker; Deutsche Rheuma-Liga; Diabetiker; IG Dialysepatienten- und Nierentransplantierte; Krebsgesellschaft; Kreuzbund; Multiple-Sklerose-Kontaktgruppe; Oberlicht; Parkinson-Stammtisch; Schuppenflechte; Trauernde; Schatten & Licht - Krise rund um die Geburt; unBehindert miteinander leben) stellten ihre Einrichtung vor und bieten im Verlaufe der Ausstellung Infomaterial an. Ergänzt werden die Selbsthilfegruppen noch von überörtlichen oder anderen gesundheitlichen Einrichtungen wie Demenzberatung, Deutsche Herzstiftung, Hospiz-Förderverein Alzenau, Kneippverein Alzenau, Kreiskrankenhaus Wasserlos, Malteser-Hospizgruppen Alzenau, Seniorenwohnen Alzenau und der Sozialstation St. Paulus Alzenau. Ein besonderes Merkmal der Selbsthilfegruppen sei die Ehrenamtlichkeit, hob Bürgermeister Walter Scharwies heraus, weshalb die Alzenauer Gesundheitstage im Rahmen des Bayerischen Gesundheitspreises 2010 zu den drei besten Projekten in der Kategorie »Patient und Partner« zählten. Ein Qualitätsmerkmal der Stadt sei die »Hilfe für bedürftige Mitbürger in Notlage«, und dafür stünden die Selbsthilfegruppen mit ihrer Tätigkeit. »Gut 1000 Angehörige in 14 Einrichtungen zu betreuen, ist eine beachtliche Zahl«, so der Bürgermeister, der dann die Ausstellung für eröffnet erklärte. og

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